Rassismus bewältigen: Fortbildung für junge Frauen in der Pandemie
In der Pandemiezeit haben rassistische Vorurteile zugenommen, da die Menschen wenig zwischenmenschliche Kontakte pflegen konnten. Bei dem Projekt ging es um selbst erlebten als auch den reproduzierten Rassismus. Die Mentorinnen erlebten rassistische Diskriminierung und arbeiteten Handlungsstrategien für Kinder und Jugendliche hierfür mit einer Expertin in einem geschützten Raum „Safer Space“ heraus. Sie wurden sensibilisiert und setzten dieses Projekt teilweise in ihren Kreisen um.
Die Teilnehmerinnen konnten sich anhand von Motivationsschreiben für die Fortbildung bewerben. Inhalte der Fortbildung waren in erster Linie die Erarbeitung der Thematik des Rassismus. Nachdem die Teilnehmerinnen auf dem gleichen Wissenstand gebracht wurden ging es mit dem Thema Empowerment weiter. Aufgrund des Bedarfes optimierte sich die Fortbildung auf die Selbststärkung und das Empowerment der Teilnehmerinnen. Das gelang durch das Arbeiten an sich selbst; Stärken und Schwächen der Teilnehmerinnen wurden herausgearbeitet und anschließende gemeinsam analysiert und nochmals durchdacht. Trotz der kurzen Dauer von 16 Stunden konnten die Teilnehmerinnen grundlegenden Inhalte für das Thema Rassismus im Alltag Bewusstsein schaffen und Handlungsstrategien erarbeiten. Durch die Workshops erzielten wir Selbststärkung der Projektteilnehmerinnen mit einer hohen Zufriedenheit mit den Inhalten der Workshops. Für eine tiefere und effektivere Erarbeitung und Umsetzung wäre ein breiterer Rahmen denkbar. Die 15 Teilnehmerinnen im Alter von 19 – 26 erhielten am Ende der Fortbildung Zertifikate über ihre Teilnahme.
einige Zitate aus den Motivationsschreiben der Mentorinnen:
„Ich bin fest davon überzeugt, dass diese Schulung sowohl meine Bildungsbiografie als auch mein tägliches Leben bereichern wird.“
„So wie es unangemessen ist, in einer Gesellschaft, die nach Inklusion strebt, immer noch über Rassismus zu sprechen, ist es noch erschreckender, dass die meisten von uns den Rassismus mindestens einmal in ihrem Leben erlebt haben.“
„Alle Menschen sind frei und gleich geboren.“
„Ich möchte gegen Rassismus ankämpfen und jedem beweisen, dass Farbe und Nationalität nichts zu bedeutet hat und man auf andere Werte schauen sollte. Ich möchte ein Punkt setzen und mich gegen Rassismus stellen.“
„Ich hoffe, ich kann Menschen helfen, die unter Rassismus gelitten haben, und insbesondere die Schülerinnen, die ich betreue.“
„Seitdem ich jung war, habe ich in verschiedene Formen Rassismus erlebt und weiß, wie es sich fühlt seine Heimat zu lassen und ein neues Leben in einem fremden Land mit einer fremden Sprache anzufangen. Aus diesem Grund denke ich, dass ich mich in diese diskriminierten Kinder einfühlen kann und, dass ich dank dieser Ausbildung auch meine eigenen Wunden heilen kann.“
„Wir leben in einem Land mit Menschen unterschiedlicher Kulturen und Religionen und ich denke, wir sollten alle lernen, glücklich, harmonisch und respektvoll miteinander zu leben.“
„Ich bin seit ca. 2 Jahren Mentorin. Ich möchte wissen, wie ich mit Rassismus umgehen soll und das, was ich gelernt habe, an andere Menschen weitergebe und lerne, wie ich reagieren soll, wenn ich irgendwo auf Rassismus gestoßen bin.“
„Ich bin davon überzeugt, dass die Schulung mir die Möglichkeit geben wird über meine eigene Handlung und Einstellung zu reflektieren.“